Billard für Jugendliche

Wie bereits gesagt, ist Billard ein Sport, der sich für alle Alters- und Leistungsstufen hervorragend eignet. Insbesondere Kinder und Jugendliche können vom Billardsport mehr lernen, als man auf den ersten Blick denken mag. Es werden vielerlei Fähigkeiten durch bewusstes und unterbewusstes Lernen geschult. Einzige Vorraussetzung: Man muss groß genug sein, um halbwegs vernünftig auf den Tisch hinaufzureichen (ab etwa 1,30m).


Körperliche Fähigkeiten:

  • Haltung:
    Ein guter Stoß erfordert eine stets konstante Körperhaltung und Körperspannung, wodurch die stützende Muskulatur trainiert wird.
  • "Auge":
    Durch die verschiedenen Situationen am Billardtisch (ruhende Kugeln, Bewegung, usw.) wird das räumliche Sehen enorm verbessert. Winkel und Distanzen lassen sich mit der Zeit immer genauer erkennen. Dabei handelt es sich nicht nur um den Abstand zwischen Spiel- und Objektkugel, sondern z. B. auch zwischen Kugel und Bande bei der oft gestellten Frage "Passt die da noch durch?". Auch das Abschätzen von Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung wird durch die praktische Anwendung am Billardtisch nachhaltig geschult.
  • (Fein-) Motorik:
    Unser Präzisionssport erfordert ein Höchstmaß an immer wieder identischen Bewegungsabläufen. Schon kleinste Unterschiede entscheiden zwischen Erfolg und Niederlage, wenn es darum geht einen schwierigen Ball zu versenken oder eine genaue Stellung auf den nächsten Ball zu realisieren. Natürlich schult dies den Bewegungsapparat enorm, aber schon allein das exakte Aufbauen der Kugeln zum Anstoß und die Fingerhaltung der Führhand stellen für sich alleine genommen eine Herausforderung an das Feingefühl und die Beweglichkeit dar.


Geistige Fähigkeiten:

  • Räumliches Vorstellungsvermögen:
    Wie auch schon beim "Auge" führen natürlich die diversen Situationen auch zur Schulung des räumlichen Vorstellungsvermögens. Junge Menschen gelingt es dabei in unglaublich kurzer Zeit ein Gespür für die Gesamtsituation am Tisch zu bekommen (also auch die aus ihrer Perspektive unsichtbaren Teile), was sie auf Alltag und Schule übertragen. Insbesondere junge Mädchen, denen das Klischee und so manche Studie ja nachsagt in dieser Disziplin den "Jungs" unterlegen zu sein, profitieren enorm vom Billard, so dass man recht rasch kaum mehr einen Unterschied feststellen kann.
  • Physikalisches / Geometrisches Grundverständnis:
    "Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel" - das haben wohl die meisten unter uns schon mehrfach gehört. Beim Billard beschreibt es den idealisierten Laufweg einer Kugel, die auf eine Bande trifft. Natürlich ist das nur ein Begriff unter vielen, mit dem man beim Pool zwangsläufig konfrontiert wird. Um nur einen exemplarischen Auszug aus der "Billardphysik" zu bringen, seien "kinetische Energie", "Stoß", "(Gleit-) Reibung", und "Rotation (Effet)" genannt.
  • Konzentrationsfähigkeit:
    Wirklich, Billard ist zu hohem Maß Kopfsache. Sicher spielen viele der bereits genannten Faktoren eine entscheidende Rolle. Aber wer sich nicht anständig konzentriert, der wird in allen Bereichen, von der Strategie bis hin zum Stoßablauf seine Fehler machen. Wer weiter kommen will, der muss sich also zwangsläufig im Griff haben, so lange er am Tisch steht. Da Pool noch dazu einen heiden Spaß macht, trainieren Kinder und Jugendliche ganz spielerisch ihre eigene Konzentrationsfähigkeit und wachsen selbst bei einem etwas problematischen Hintergrund (ein heutzutage leider viel zu oft verwendetes Stichwort: AD[H]S) über sich hinaus.
    Und ganz nebenbei muss man ja auch die Spielregeln kennen...


Soziale Kompetenzen:

  • Verantwortungsbewusstsein:
    Wie in jedem anderen (Sport-) Verein gilt es natürlich auch bei uns, gewisse Dinge einzuhalten. Ganz egal ob das nun regelmäßig oder unregelmäßige Termine (z.B. Training, Ligaspieltage), gewisse Verhaltensregeln oder der pflegliche Umgang mit eigenem und fremdem Spielmaterial sind. Denn im Billardsport müssen meist nicht nur die entsprechenden Personen, sondern gleich die Mannschaft oder gar der ganze Verein für ein Fehlverhalten (z.B. Nichterscheinen am Spieltag) den Kopf hinhalten. Bisher haben wir recht positive Erfahrungen gemacht, wenn man den jüngeren Vereinsmitgliedern nur klar macht, welche Auswirkungen das eigene Verhalten haben kann.
  • Umgang mit unterschiedlichen Menschentypen:
    Ein Verein ist immer ein sozialer Raum, in dem die unterschiedlichsten Menschentypen anzutreffen sind. Ein Billardverein gliedert sich aber wegen der überschaubaren Größe meist nicht in kleinere Gruppen, sondern alle, vom Junior bis zum Senior, vom Arbeiter bis zum Akademiker, stehen miteinander in Kontakt. Dies bietet natürlich eine tolle Chance, sich mit bisher unbekannten sozialen Schichten oder kulturellen Hintergründen auseinanderzusetzen, von dem gerade junge Menschen in höchstem Maße profitieren können.

 

Für weitere Fragen stehen wir natürlich jederzeit zur Verfügung!

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